Frühjahrskonvent 2014

Pfarrerinnen und Pfarrer machen sich Sorgen um den Nachwuchs

Bei der Frühjahrstagung der Wahl- und Kontaktpersonen zur Pfarrvertretung in Bonn Mitte März erfolgte ein intensiver Austausch über die Beratungsvorlagen, die den Pfarrdienst betreffen und derzeit auf den unterschiedlichen Ebenen der Landeskirche beraten werden.

Die Wahl- und Kontaktpersonen wurden umfassend über die aktuellen Entwicklungen informiert. Foto: Peter Stursber

Besondere Aufmerksamkeit fand dabei die Pfarrstellenzielplanung 2030, die schon heute einen deutlichen Rückgang der besetzten Pfarrstellen erwarten lässt. Diese Entwicklung wird mit großer Sorge zur Kenntnis genommen, da einerseits mit einer noch stärkeren Belastung der verbleibenden Pfarrerinnen und Pfarrer zu rechnen ist, andererseits die zukünftigen Arbeitsbedingungen wenig werbewirksam für die Aufnahme eines Theologiestudiums oder einen Eintritt ins Pfarramt sind. Schon jetzt sind im aktiven Dienst vielfache gesundheitliche Personalausfälle zu beklagen, bei denen ein Zusammenhang mit der steigenden Arbeitsbelastung angesichts einer stetig steigenden Zahl von Vakanzverwaltungen nicht von der Hand zu weisen ist.

Der Konvent sprach sich dafür aus, auch im Kreis der Pfarrvertretung konzeptionelle Überlegungen für den Pfarrdienst anzustellen, die die zukünftigen Rahmenbedingungen berücksichtigen, dabei aber das Ziel einer breiten pfarramtlichen Versorgung nicht aus den Augen verlieren. Ebenfalls will die Pfarrvertretung an der verstärkten Werbung für Theologiestudium und Pfarramt mitwirken.

Außerdem wurde über den weiteren Verlauf der Neufestsetzung der steuerlichen Mietwerte für die Pfarrdienstwohnungen berichtet, die immer noch nicht abgeschlossen ist. Eine neue Problematik, die ein weiteres Feld eröffnet und ausführlicher Beratungen bedarf, ergibt sich durch den Rückzahlungsanspruch, den Bewohnerinnen und Bewohner von Dienstwohnungen jetzt teilweise gegenüber den Anstellungskörperschaften geltend machen können.

Zum Abschluss des Konvents widmeten sich die Wahl- und Kontaktpersonen dem aktuellen Pfarrbildpapier »Zeit fürs Wesentliche«. Dabei wurde eine von der Pfarrvertretung erarbeitete Präsentation vorgestellt, die die Beratung des Papiers in den Pfarrkonventen und den jeweiligen Leitungsgremien erleichtern soll (s. „Mehr zum Thema“). Die Pfarrvertretung bietet die Begleitung der Diskussionsprozesse vor Ort in den Pfarrkonventen und Presbyterien an. Auch in Bonn wurde bekräftigt, dass über die Belastungen der Pfarrerinnen und Pfarrer offen und sachlich informiert werden muss, damit am Ende eine für alle Beteiligten sinnvolle und tragfähige Begrenzung der Arbeitszeiten stehen kann. Den Leitungsgremien fällt dabei die Aufgabe zu, gemeinsam mit den Pfarrerinnen und Pfarrern zu entscheiden, welche Aufgaben durch den Pfarrdienst noch wahrgenommen werden können bzw. sollen.

Zum nächsten Konvent werden die Wahl- und Kontaktpersonen am 12. November 2014 in Bonn zusammenkommen. (PS/CH)