Herbstkonvent 2023

„Weil ich meinen Hüttenkäse abgekocht habe…“

Herbstkonvent der Pfarrvertretung in Bonn

Auch in diesem Jahr trafen sich die Wahl- und Kontaktpersonen der Pfarrvertretung zum Herbstkonvent wieder im Haus der Ev. Kirche in Bonn. Nach einer Andacht von Margitta Kruppa über die biblische Geschichte von der Sturmstillung stand wie üblich der Bericht für das zu Ende gehende Jahr 2023 im Mittelpunkt des Konvents, den der Vorsitzende, Pfarrer Peter Stursberg aus Koblenz, vortrug.
Im Jahresbericht nahmen Überlegungen einen breiten Raum ein, welchen Beitrag der Pfarrdienst zu den anstehenden Reform- und Strukturprozessen leisten kann, die angesichts der schon lange anhaltenden Entwicklungen nicht länger aufgeschoben werden dürfen. Als „Aufhänger“ nutzte Stursberg die Erfahrungen bei einer Segelregatta, von denen der Telekom-Vorsitzende, Tim Höttges, in einem Podcast berichtete. Es gehe darum, sich neuen Herausforderungen stellen zu können und diese nicht mit Angst anzutreten. Auf die Frage, warum er achtmal den Ironman gewonnen habe, hätte der Gewinner geantwortet: „Weil ich meinen Hüttenkäse abgekocht habe…“. Manchmal gehe es einfach darum, etwas mehr als nötig zu tun. Dies könne als zusätzliche Motivation erfahren werden, wenn man selbst daran zweifle, durchhalten zu können.

In der Aussprache zum Bericht wurde bereits jetzt auf die Neuwahl der Pfarrvertretung 2025 geblickt: Drei Mitglieder der Pfarrvertretung werden ausscheiden, so dass diese Positionen neu besetzt werden müssen. Auch eine Reihe von Wahl- und Kontaktpersonen wird 2025 nicht mehr dem Konvent angehören. Stursberg machte nachdrücklich auf diese Entwicklung aufmerksam, damit die Pfarrkonvente, in denen die Wahl- und Kontaktpersonen in der ersten Jahreshälfte 2025 gewählt werden müssen, frühzeitig für diese Aufgabe sensibilisiert werden. Über das Jahr 2025 hinaus wurde aber auch bereits die Wahl 2029 ins Auge gefasst: Schon heute ist klar, dass es zu diesem Zeitpunkt einen Generationswechsel in der Pfarrvertretung geben wird bzw. muss, der jetzt schon in den Blick werden sollte.

Zum Berichtspunkt „Pfarrstellenplanung 2040“ wurde in der Diskussion vereinbart, beim Herbstkonvent im nächsten Jahrdarüber zu sprechen, wie angesichts des Pfarrstellenabbaus eine angemessene Priorisierung der Aufgaben im Pfarrdienst vorgenommen werden kann. Die gesetzliche Arbeitszeitregelung ist ein wichtiges Hilfsmittel, erspart aber keinesfalls die Debatte darüber, welche Aufgaben in jedem Fall durch Pfarrer und Pfarrerinnen wahrgenommen werden sollten. Diese Frage gewinnt an Bedeutung, wenn vermehrt unterschiedliche Berufsgruppen im Gemeinsamen Pastoralen Amt (GPA) oder anderen multiprofessionellen Teams zusammenarbeiten.

Kirchenrat Pfarrer Dr. Frank Peters, Wahl- und Kontaktperson für die Landespfarrerinnen und -pfarrer, berichtete im Konvent über neue Lebensordnung, die im Januar 2024 von der Landessynode beschlossen werden soll. Hier sind wegweisende Änderungen gerade im Bereich der Kasualien vorgesehen, die die „Serviceorientierung“ unserer Kirche stärken sollen. Peters verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Kirchenmitglieder nicht als „Kundschaft“ angesprochen werden wollen, sich aber vielfach so verhalten. Pfarrerinnen und Pfarrer sowie die ganze Kirche stehen vor der Aufgabe, auf diese Herausforderung angemessen zu reagieren.

Der nächste Frühjahrskonvent findet am Dienstag, 12. März 2024 als Videokonferenzstatt. Auf diese Weise werden Reisezeiten, Fahrtkosten und Emissionen eingespart. Als Referent wird Pfarrer Holger Gießelmann aus der Ev. Kirche von Westfalen zu Gast sein. Er ist mit seiner Pfarrstelle im Landeskirchenamt in Bielefeld im Bereich Nachwuchswerbung für die kirchlichen Berufsfelder tätig (www.machkirche.de).

(PS – 19.11.2023)

Jahresbericht 2023